Es wird berichtet, dass sich das Ranking der Linienreedereien seit Beginn der Coronavirus-Pandemie stark verändert hat. Nicht nur hat die Mediterranean Shipping Company (MSC) Maersk als „führendes Schiff“ abgelöst, sondern auch vier Containerlinienreedereien aus China sind in die globalen TOP 50 aufgestiegen.
Sea-Intelligence hat in seinem jüngsten Bericht den Anstieg der Carrier-Rankings in den letzten zweieinhalb Jahren aufgezeigt und gezeigt, wie diese Carrier versuchen, sich angesichts der derzeit enormen Marktpreise vom Chartermarkt zu lösen.
Seit Januar 2020 sind sieben Reedereien in die Top 50 aufgestiegen, darunter vier Reedereien aus China.
Vor der COVID-19-Pandemie war CU Lines nicht einmal unter den Top 100, doch jetzt betreibt das Unternehmen eine Flotte von 82.070 TEU und ist die 23. größte Reederei der Welt.

Ebenso sprang BAL (Boya Shipping) mit Sitz in Hongkong von Platz 100 auf Platz 46, zwei Plätze hinter einem anderen Neueinsteiger, Transfar (Zhiyuan Shipping), das eine Geschäftsbeziehung mit Alibaba, Chinas größtem Online-Händler, unterhält.
Gleichzeitig ist die Flotte von Shanghai Jin Jiang im gleichen Zeitraum um 124 % gewachsen und belegt nun Platz 38 der 50 Schiffe umfassenden Flotte.

Zu den neuen nicht-chinesischen Reedereien in der Top-50-Liste zählen auch Pasha Hawaii, Tropical Shipping und FESCO. Trotz der Sanktionen der letzten vier Monate konnte FESCO seine Größe halten.
Bemerkenswert unter den Veränderungen im Ranking der größten Linienreedereien während der Covid-19-Pandemie ist auch das Verschwinden dreier bekannter Reedereien: NileDutch, das von Hapag-Lloyd übernommen wurde, und Heung-A, das mit Sinokor fusionierte und nun Teil von Unifeeder Transworld Feeders ist.

Sea-Intelligence untersuchte auch, wie Reedereien während der Pandemie auf eigene Tonnage statt auf gecharterte Tonnage umstiegen. Die Flottencharterraten sinken für die überwiegende Mehrheit der Reedereien.
Was die Transportunternehmen betrifft, so charterten sie im Januar 2020 56 % ihrer Schiffskapazität, doch bis Juni 2022 sank dieser Anteil auf 48 %.
Sea-Intelligence merkte an: „Dies dürfte eine klare Reaktion auf den Markt für dichte Container sein und die Transportunternehmen dazu veranlassen, in einem Markt, in dem die Charterraten immer noch astronomisch hoch sind, mehr Kontrolle über ihre Flotten auszuüben.“

Veröffentlichungszeit: 01.12.2022